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Selbstfindung – Ich weiß dann mal, was ich will!

Wir hören und lesen immer wieder von der Wichtigkeit des „Sinn des Lebens“ und dessen Auswirkungen auf das persönliche Glück.

Der Sinn des Lebens. Herausfinden, was Du wirklich willst.

Kann ja nicht so schwer sein, es handelt sich dabei ja um keinen Quanten-Computer 🙂

Oftmals lesen Menschen dazu eine Unmenge von Büchern, besuchen Kurse, denken Tage, Wochen, Jahre darüber nach, ohne im Anschluß auch wirklich etwas zu verändern. Dieser Blog erhebt den Anspruch, ganz besonders ehrlich und offen zu sein, auch wenn die Wahrheit oft unbequem und populär ist.

Im Grunde ist die Antwort auf die Frage „was man wirklich will“ meist ganz einfach.

Was du wirklich willst, kann relativ schnell herausgefunden werden, die Umsetzung ist meist die Herausforderung. Machen wir aber einen Schritt nach dem anderen. Dieser Artikel ist im Grunde genommen kein Artikel, sondern ein Arbeitsblatt mit Anregungen und Hilfestellungen, die dich bei der Selbstfindung unterstützen sollen. Mach dir vorerst keine Gedanken, wie sich deine Vorstellungen realisieren lassen. Wichtig ist anfangs nur, diese zu kennen und zu definieren.

A U F S C H R E I B E N !!! B I T T E !!!

Mit den folgenden kleinen Übungen kannst du dich spielerisch an deine Leidenschaften herantasten. Nimm ein Blatt Papier und schreib einfach auf, was dir als Antworten auf die Fragen on den Sinn kommt. Mach das doch, für Dich! 

Ohne weiteres Gequassel, tauchen wir ein:

1) Kleine gedankliche Übung zum Auflockern

Du bist in Französisch Polynesien auf Urlaub, verlierst Pass, Geld und Kreditkarten. Wenn wir nun einmal Geld leihen und/oder „um Hilfe schreien“ weglassen, wie und womit könntest du spontan Geld verdienen?

Welche deiner Fähigkeiten und Talente könntest du einsetzen, um Menschen zu begeistern und zu überzeugen, dir dein Essen, dein Zimmer und deine Rückreise zu bezahlen? Welche Tätigkeit würde dir auch noch Freude machen?

Kochen, Taxi fahren, kellnern, organisieren, verwalten …

…etwas mit Blumen, etwas mit Tieren, etwas mit Sport, etwas mit unterrichten, etwas Musik, die Liste ist fast unendlich … schreib auf, was dir in den Sinn kommt!

 

Bora Bora

Achtung, diese Übung ist sehr gefährlich, denn vielleicht sitzt du bereits demnächst in einem Flieger nach Französisch-Polynesien und wirfst bei der Ankunft Pass, Geldbörse und Smartphone in den Mülleimer 🙂

Wer Insel, Strand und Meer nicht mag, die Übung funktioniert auch in den Bergen, oder in New York City (If you can make it here, you can make it anywhere), irgendwo in Australien oder einfach bei dir zu Hause!

2) Die Umfrage

Unsere Gene, unsere Erziehung und unsere Erfahrungen prägen unser Selbstbild. Diese Prägung muss nicht unbedingt etwas mit der Realität zu tun haben. Oft sehen wir uns selbst nicht so, wie wir wirklich sind oder wie wir sein  könnten, denn von Eltern, Lehrer und Erzieher übermittelte Glaubenssätze wirken in uns wie tief verwurzelte Mantra.

Selbsteinschätzung ist oftmals schwierig, eigene Stärken sind für uns schwer zu erkennen. Wir leben auch in einer Zeit in der sich Kritik, Negatives und Böses viel besser verkauft, als „Sound of Music Idylle“.

Wie und von wem sollten wir also wissen, dass wir etwas Besonderes können! Eine Umfrage schafft Abhilfe.

Frag Freunde und Bekannte, welche Stärken sie in dir sehen, welche Eigenschaften sie an dir schätzen. Frag nicht deine besten Freunde, deine Eltern oder Geschwister, die sind oft nicht objektiv, wollen dich nicht verletzen oder haben ihre eigenen Vorstellungen, wie du sein solltest. Schreib dir die Antworten auf, wertneutral, ohne Kommentare, ohne Diskussion.

3) Ich bin vermögend

Wie würdest du dein Lebens verbringen, wenn du nicht für Geld arbeiten müsstest? Ich meine nun, nach der Phase „am Strand herumhängen, mit einem Bier in der Hand und einem Joint im Mundwinkel“ und nach den Konsumträumen „Haus am See, Sportwagen und Weltreise“

Wie würdest du dein Leben gestalten, womit würdest du dich beschäftigen? Denk dir das einmal richtig gut durch:

The Bored and Rich

Du stehst morgens auf oder später, wenn du eben ausgeschlafen bist, es ist eingekauft und genügen zu essen da, alle Rechnungen sind bezahlt, immer noch liegt ein Haufen Geld am Konto, egal was tu tust, es wird nicht weniger, Klamotten liegen bereit, zufällig ist alles gewaschen, gebügelt und aufgeräumt, der Rasen gemäht, kein Kind schreit, das Auto/Fahrrad/Scooter/Vespa repariert, getankt, Filter, Batterien, Ersatz LED Lampen bei Amazon bestellt, alle Blumen gegossen, der 2. Cafe getrunken, ……… was mache ich jetzt???

Vergiss nicht aufzuschreiben, was dir jetzt in den Sinn kommt!

4) NEVER EVER

Diese Übung sollte auf keinen Fall unterschätzt werden und … sie macht sehr viel Spaß.

Schreib auf ein NEUES Blatt Papier, was du nicht machen willst. Unterstreiche danach die Punkte, die du auf gar keinen Fall machen willst. Schreib auch die Personen auf, die bei deinen Aktivitäten KEINE Rolle spielen sollen. Lass deiner Fantasie dabei freien Lauf, sei komplett ehrlich zu dir selber. Du musst dieses Blatt niemals zeigen, aber es ist wichtig, dass du diese Punkte einmal aufschreibst und im Anschluss betrachtest und wieder und wieder durchliest. Schreib groß als Überschrift „NIEMALS“ und überlege, WARUM du diese Dinge auf keinen Fall machen möchtest. Schreib es auf, gleich unter „NIEMALS“.

5) TU ES

Wenn du nun auf deine Zettel blickst, müsstest du Aufzeichnungen deiner „Französisch Polynesien Übung“, die „Umfrage-Ergebnisse“ und die „Vermögend“ -Punkte vor dir haben. Sollten dabei Punkte auftauchen, die auf deiner „Never Ever“ Liste stehen, streich sie durch. Könnte ja sein, dass Freunde Eigenschaften in dir sehen, welche du niemals anwenden möchtest 🙂

Bringe die verbleibenden Punkte in eine Reihenfolge, in eine Art „Ranking“, ganz oben „am liebsten“ und so weiter.

Das ist mein persönliches Ranking meiner Lieblingstätigkeiten

Nimm den ersten Punkt auf der Liste und versuche das auszuprobieren. Nutze deine Freizeit, deinen Urlaub oder ein Wochenende und teste einfach diese Tätigkeit oder diesen Beruf.

Lade jemanden, der diese Tätigkeit bereits ausübt, auf ein Mittagessen ein und lass dir erzählen. Frag in Unternehmen nach, ob du einen Tag lang schnuppern kannst. Handwerkliche Betriebe oder kleinere Familienunternehmen freuen sich über jede Unterstützung, biete deine Hilfe kostenlos an und du bekommst einen guten Einblick in die Abläufe und ob es sich wirklich um deine Traumtätigkeit handelt. Je öfter und je mehr du ausprobierst, desto besser findest du heraus, was dir wirklich liegt.

Jeder Mensch hat Wünsche. Jeden Tag und jede Menge. Menschen wünschen sich glücklich, schön, reich und berühmt zu sein. Menschen wünschen sich tolle Beziehungen, Erfolg, Karriere, Anerkennung. Alle diese Wünsche bleiben auf ewig Wünsche, wenn sonst nichts passiert.

Bereits Antoine de Saint-Exupéry schrieb einst:

„Ein Ziel ohne Plan ist nur ein Wunsch“

…. und wird auch immer nur ein Wunsch bleiben.

Selbstfindung hat viel mit der Definition dieser Wünsche zu tun. Ohne Definition wissen wir nicht, was zu tun ist. Erst wenn die Wünsche definiert sind, können wir uns überlegen, was wir tun müssen, um diese zu erreichen. 

Erst dann können wir einen Weg suchen, denn aus dem Wunsch ist ein Ziel geworden. Wenn aus dem Weg dann das Ziel wird, sind wir der Perfektion bereits sehr nahe.

Liebe Grüße aus dem sonnigen Italien

Bergwolf

 

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